Die Jütland-Tour: Heide - Skagen - Heide, 27. Juli bis 09. August 2004, 1282 km

 

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Skagen - Gerå

Gerå - Randers

Randers - Horsens

Horsens - Christiansfeld
Christiansfeld - Oeversee
Oeversee - Heide

 

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Irene zwischen
Nord- und Ostsee


Den tilsandede Kirke

Die Frau vom Meer in Sæby
4. August 2004: Skagen - Gerå 97 km
Unser Gepäck haben wir erst einmal im Hotel gelassen und sind die 4 km zur Nordspitze Jütlands (Grenen) "ganz leicht" gefahren. An einem Bunker aus dem 2. Weltkrieg ließen wir die Räder stehen und gingen barfuß zur Spitze. Es war wirklich so, wie man es sich vorstellt: Die Wellen von Nord- und Ostsee (Kattegatt) stoßen aufeinander. Weil wir so früh unterwegs waren, waren wir wirklich allein. Auf dem Rückweg trafen wir dann auch schon die ersten Besucherkarawanen. Wir sahen uns noch das Grab des Dichters Drachmann  an, das hier in den Dünen liegt.
Nachdem wir dann im Hotel unser Gepäck aufgeladen hatten, fuhren wir zur "Tilsandede Kirke" südlich von Skagen, von der nur noch der obere Teil des Turms zu sehen ist. Ende des 18. Jahrhunderts ist der Kampf gegen den Sand aufgegeben worden. Man betritt den Turm durch ein ehemaliges Fenster. Im Innern werden Informationsmaterial und Andenken verkauft.
In den letzten Tagen hatten wir mit immer mehr Gegenwind zu kämpfen, sodaß wir uns schon auf den Rückenwind auf der Südtour gefreut haben. Aber Pustekuchen! Ausgerechnet heute hatte der Wind gedreht und wir hatten bis zum Ende der Tour wieder Gegenwind, teilweise so stark, daß wir bergab treten mußten. Bei unserer Mittagsrast auf einer Bank gesellte sich ein Däne zu uns, der nach Norden fuhr. Er erzählte, daß sogar mal ein Mann in den Folketing gewählt wurde, weil er u.a. versprochen hat, den Gegenwind auf den Radwegen abzuschaffen!
In Frederikshavn hielten wir uns nicht lange auf. Der nächste Ort war Sæby, wo wir Kaffee tranken und uns in der Touristinfo nach Übernachtungsmöglichkeiten weiter südlich erkundigten. In Sæby hat Henrik Ibsen den Sommer 1887 verbracht. Die Statue "Die Frau vom Meer" erinnert an ihn und sein gleichnamiges Theaterstück.
Unser Quartier in Gerå war die Pension Ane Kirstine, eine ehemalige Schule, die mit viel Liebe umgestaltet wurde. Wir waren die einzigen Gäste und wurden mit gebratenen Schollen hervorragend bewirtet.
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5. August 2004: Gerå - Randers 97 km
Nach einem guten Frühstück und einem längeren netten Gespräch mit unseren Wirtsleuten radelten wir weiter. Bei Hals überquerten wir mit einer Fähre das "Ostende" des Limfjords und weiter gings auf einer ruhigen Strasse nach Süden. Bei Dokkedal bogen wir nach Westen ab und fuhren durch das Lille Vildmose, ein riesiges Moorgebiet, in dem Torfabbau betrieben wird. Hier bekam Irenes Rad einen Plattfuß. Wir konnten den Reifen in einer großen Scheune flicken; das war angenehm, weil es schattig war und weil dort ein Betonboden war, auf dem man bequem arbeiten konnte. Dann ging es bergauf und vorbei am  Herrensitz Kongstedtlund und kurz darauf hatten wir wieder 50 m Seehöhe. Wir machten Mittagspause und genossen den herrlichen Rundblick. In Bælum stießen wir eher durch Zufall auf den Radweg auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse, der bis nach Hadsund führte. Das waren mehr als 15 km, die wir ganz entspannt fahren konnten, da ja bekanntlich Eisenbahnen Täler und Höhen durch Dämme und Einschnitte ausgleichen.
In Hadsund tranken wir Kaffee und bummelten etwas durch die Stadt und entdeckten ein interessantes Antiquariat. Es ist nicht ratsam, auf einer Fahrradtour Bücher einzukaufen - aber einen Monat später fuhren wir noch einmal mit dem Auto durch Hadsund, und da haben wir dann "zugeschlagen".
In Hadsund überquerten wir den Mariager Fjord und fuhren zunächst entlang der Fjords und durch einige Dörfer, bis wir dann auf der Hauptstraße nach Randers fuhren. Wir hatten sehr starken Gegenwind.
In Randers wohnten wir im "Hotel Randers" im Zentrum. Uns fiel ein Betonbau auf, der wie ein Papierhaus mit leeren Fenstern aussah. Es war ein Kunstwerk von Ingvar Cronhammer, von dem wir "Elia" in Herning kennen. Warum der Bau "Red Fall" heißt, erschloß sich uns erst in der Nacht, als sich innerhalb des Baus ein rot angestrahlter Wasserfall ergoß.
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Cronhammers "Red Fall" bei Tag und bei Nacht
 

 
6. August 2004: Randers - Horsens 106 km
Den ersten Teil der Strecke bis Århus fuhren wir bei sehr starkem Gegenwind entlang der Hauptstraße. Zeitweise kamen wir nur im ersten Gang voran.
In Århus kleiner Stadtbummel, Dombesichtigung, Kaffeepause. In der Universitätsstadt brummt das Leben. Volle Straßencafes zwischen modernen Fassaden.
Hinter Århus fuhren wir durch schattigen Buchenwald mit herrlichem Blick auf die See. Der Wald hatte auch noch den Vorteil, daß er uns den Gegenwind vom Leibe hielt.
In der Saksild Bucht gab es ein Eis an einem Kiosk. Wir genossen die Fahrt bei dem herrlichen Sonnenschein und kamen erst um 20:30 Uhr in Horsens an.  Dort übernachteten wir im Theater Hotel, einem ganz modernen Hotel, das erst im Frühjahr eröffnet wurde.
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7. August 2004 Horsens - Christiansfeld 104 km
Als wir unser Hotel verließen, wurden gerade auf dem Markt Bühnen für die "Strassentheater-Tage" aufgebaut, die am Wochenende stattfinden sollten. Nach Vejle fuhren wir entlang der Hauptstraße - ganz ohne Gegenwind. Die Krönung war dann die lange Gefällestrecke hinunter nach Vejle.Wir bummelten durch die Fußgängerzone und holten uns in der Touristinfo Prospekte von Kolding und Hadersleben. Auf dem Weg entlang des Fjord - Südufers verliessen wir die Stadt und fuhren unter der Autobahnbrücke hindurch, die hier den Fjord überquert.
Aber dann mußter wir unsere Räder eine 12-prozentige Steigung hinaufschieben, um wieder auf die Höhe zu kommen. Mit einer solchen Steigung hatten wir in Dänemark nicht gerechnet!
In Fredericia war an den Wällen und der regelmäßig angelegten Innenstadt gut zu erkennen, daß es einmal eine bedeutende Festungsstadt war, die den Kleinen Belt sperrte. Wir tranken Kaffee im Zentrum und fuhren weiter nach Kolding.
In Kolding entschieden wir uns bei einem Eis in der Innenstadt, daß wir noch weiterfahren wollten, und fuhren dann auf der Landstraße nach Christiansfeld, einer Kolonie der Herrnhuter, die 1773 gegründet wurde. Sie ist benannt nach Christian VII., der die Gründung initiierte. Wir bekamen Quartier im Hotel der Brüdergemeinde, das eine alte Tradition hat, aber etwas renovierungsbedürftig wirkte. Ein Engländer, der hier ebenfalls übernachtete, fand es "a bit ghosty". In der Nähe aßen wir zu abend und machte anschließend einen Bummel durch diese interessante Stadt.
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Ostseebad Flensburg mit
Blick auf Mürwik
8. August 2004: Christiansfeld - Oeversee 83 km
Wer (u.a.) vor uns schon in diesem Hotel gewohnt hatte, konnten wir auf einer Tafel bewundern, die draußen am Hotel angebracht war.
Nach einem guten Frühstück machten wir noch eine Rundfahrt in Christiansfeld und fuhren dann am Honigkuchenhaus vorbei nach Süden.
In Hadersleben hat Irene sich bei einem Bäcker ein "süsses Stück" eingekauft. Es war Sonntag und dementsprechend wenig los.
Weiter gings am Knivsberg vorbei nach Apenrade. Im Zentrum setzten wir uns auf eine Bank und machten Mittagspause. Bei der Weiterfahrt kamen wir am Strand vorbei, wo reges Badetreiben herrschte. Aber leider fanden wir kein Cafe.
Wir hofften dann, auf dem Weg nach Krusau noch ein Cafe zu finden, aber der einzige Krug, an dem wir vorbeikamen, hatte geschlossen. Ein dänisches Ehepaar, das ebenfalls hineinwollte, war genau so enttäuscht wie wir.
In Krusau fuhren wir über die Grenze und bekamen dann unseren Kaffee im Kurhotel Ganther - mit herrlichem Blick über die Flensburger Förde.
Es paßte gerade, daß uns Onkel Jürgen anrief, als wir in Flensburg waren. So konnte er gleich die Telefonnummer des Historischen Krugs in Oeversee heraussuchen und dort fragen, ob noch ein Zimmer frei sei. Kurz darauf rief er zurück, daß alles o.k. war. Also radelten wir das letzte Stück nach Oeversee und nahmen Quartier in einem sehr schönen Zimmer. Mit einem guten Abendessen im Freien vor dem Hotel klang der Tag aus.

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Wieder zu Hause
9. August 2004: Oeversee - Heide 77 km

Der Portier kam heraus und machte noch ein Abschiedsbild von uns und dann fuhren wir parallei zur Treene (ohne sie allerdings oft zu sehen) über Tarp und Eggebek durch die sommerliche schleswigsche Geest. In Eggebek fiel uns eine lustige Skulptur auf - siehe Bild - deren Hintergrund wir allerdings noch nicht herausgefunden haben.
In Treia kreuzten wir die B 201. Dort kauften wir uns auch Lebensmittel für die Mittagspause ein und fuhren weiter über Dörpstedt, Norderstapel bis Drage, wo wir abbogen und zur Schleuse Nordfeld fuhren. Hier kann man seit einigen Jahren als Fußgänger oder Radfahrer die Eider überqueren. Auf der Südseite der Eider ist ein kleiner Rastplatz entstanden, auf dem wir Mittagspause machten. Dann zog es uns aber auch nach Hause. Von Fedderingen an fuhren wir auf dem gleichen Weg zurück, auf dem wir vor 13 Tagen zu unserer Tour gestartet waren. Vor unserem Haus trafen wir Matthias, den einen Sohn unserer Nachbarin, der das Abschlußfoto von uns machte.
Und damit war unsere schöne Tour 2004 zu Ende!

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