Die Tour von Bordeaux nach Montpellier, 04. bis 14. Mai 2015,  680 km

 

 

Die Anreise

Die Tagestouren

Bordeaux - Langon
Langon - Le Mas-d'Agenais

Le Mas-d'Agenais - Lamagistère

Lamagistère - Toulouse

Toulouse - Castelnaudary

Castelnaudary- Carcassonne

Carcassonne - Mirepeisset

Mirepeisset - Port-La-Nouvelle

Port-La-Nouvelle - Béziers

Béziers - Sète

Sète - Montpellier

                                                          Die Rückreise

 

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02. und 03. Mai: Die Anreise
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04. Mai:  Bordeaux - Langon 50 km

Der Start in Bordeaux verzögerte sich, weil wir erst die Unterbringung des Autos in einer Tiefgarage klären mussten. Die freundliche Dame an der Hotelrezeption war uns dabei behilflich. Aber dann war es schließlich soweit. Um 09.30 konnten wir endlich losfahren. Gleich gegenüber dem Hotel war die Brücke, auf der wir über die Garonne fuhren und auf der anderen Seite ging es fast direkt am Fluss weiter. Wir hatten uns entschieden, nicht den Weg landeinwärts auf einer ehemaligen Bahntrasse zu nehmen. Das wäre sehr schön und interessant gewesen. Aber zum einen war die Wettervorhersage zu schlecht und zum anderen hatten wir am Ende der Strecke (im Internet) kein Hotel gefunden, das noch freie Zimmer hatte. Nach einer Weile hörten die Radwege auf und wir mußten uns auf der D10 bewegen. In Frankreich gibt es nur selten Radwege an den Straßen. Aber das waren wir ja schon vom letzten Jahr gewöhnt. Zwischen der Strasse und der Garonne gab es jede Menge Weinfelder, links auch, wenn der Hang nicht zu steil war. Und ein Weingut nach dem anderen.
In Langoiran wechselten wir auf das südliche Ufer und fuhren auf kleinen und ruhigen Straßen durch Weindörfer und teilweise an sehr eleganten Weingütern vorbei. Kurz vor Podensac mußten wir wieder auf die Hauptstrasse, die aber nicht so stark befahren war wie die Strasse nördlich der Garonne. Dann kam auch ein McDonalds, wo wir uns einen Kaffee genehmigten.
Später suchten wir einen Platz für unsere Mittagspause und fanden einen kleinen Park vor einem Wasserturm. Dort gab es nur eine Tischbank, und ein Ehepaar, das dort saß, lud uns ein, dort auch Platz zu nehmen.
Es war nicht mehr weit nach Langon. Wir fanden schnell zu unserem Hotel. Es war das einzige, das wir im Internet gefunden hatten und liegt im Gewerbegebiet neben der Autobahn. Als wir ankamen, wirkte alles sehr ruhig. Wir machten Quartier und danach einen ausgiebigen Spaziergang ins Zentrum, das über 2 Kilometer entfernt war. Als wir zurückkamen, parkten weit und breit jede Menge LKW und das Restaurant des Hotels war voll. Eine richtige Fernfahrerkneipe. Wir aßen dort auch gut zu abend. llt.
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05. Mai: Langon - Le Mas-d'Agenais 53 km

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Nach dem bescheidenen Frühstück (Kaffee und ein Croissant) packten wir unsere Räder und machten uns auf den Weg in die Stadt. Der LKW-Parkplatz war übrigens fast leer. In der Stadt kauften wir bei der Post Briefmarken. Wir fanden gut aus der Stadt heraus, weil der Ort, an dem der Garonne-Kanal beginnt, ausgeschildert war. Wir kamen an einer großen Halle vorbei, vor der Bugteile des Airbus A380 auf Tiefladern rangiert wurden. Nach ein paar Kilometern verließen wir die Hauptstraße und fuhren seitlich durch Weinfelder. Auf einmal sahen wir ein Schild "veloroute des deux mers 4,1 km" und wußten, das wir auf dem richtigen Weg waren. In Castets-en-Dorthe begann dann der Kanal. Der Radweg verlief mal links- mal rechtsseitig. An den Schleusen ging es immer ein paar Meter hinauf. Verkehr war sehr wenig auf dem Kanal, aber an vielen Stellen lagen Boote, die meisten sahen aus, als wenn sie noch im Winterschlaf waren. Sportmotorboote, Segelboote mit niedergelegtem Mast, umgebaute Frachtkähne und Vehikel, die eigentlich mehr wie Pontons aussahen, auf die eine Hütte gebaut wurde. Radfahrer waren auch sehr wenige unterwegs. In Fontet fuhren wir in den Ort und kauften Baguette ein, dann setzten wir uns auf einen Rastplatz direkt am Kanal und machten unsere Mittagspause. Wenig später begegneten wir 4 Deutschen, die von Toulouse nach Bordeaux unterwegs waren. Sie hatten kein Gepäck dabei - es war eine gebuchte organisierte Tour, das Gepäck wurde transportiert. Jetzt hielten wir Ausschau nach einem Cafe, aber das war schwierig. In Pont des Sables sahen wir ein Restaurant und dort bekamen wir einen Espresso. Dann waren es nur noch wenige Kilometer nach Le Mas d'Agenais, wo wir schon am Abend vorher das Zimmer gebucht hatten. Bei der guten Wetterlage und dem angenehmen Weg hätten wir noch viel weiter fahren können, aber das war gestern nicht absehbar.
Der Wirt in dem B&B-Haus empfing uns sehr freundlich. Wir stellten die Räder unter, brachten das Gepäck ins Haus und machten dann noch einen Stadtbummel. So richtig viel los war nicht. In der Kirche gab es allerdings eine Attraktion: Ein Gemälde "Christus am Kreuz" von Rembrandt. Die Echtheit ist erst Ende der 50er Jahre entdeckt worden. Das einzige Restaurant im Ort hat nachmittags geschlossen. Unser Wirt bereitete uns ein tolles 3-Gänge-Abendessen und dabei hatten wir noch eine nette Unterhaltung. Beide sind Künstler und viel in der Welt herumgekommen. Bevor wir schlafen gingen, bestellten wir noch online ein Zimmer für die nächste Nacht.
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06. Mai: Le Mas d'Agenais - Lamagistere 77 km


 

Wir frühstückten ausgiebig und verabschiedeten uns herzlich von den Wirtsleuten. Dann an den Kanal und weiter. Anfangs war es im Schatten der Platanen noch recht kühl, aber immer, wenn die Sonne durchkam, merkten wir die Wärme. Hin und wieder kamen wir an einem Dorf vorbei. Viele Kirchen hier haben keinen Turm, sondern der Giebel über dem Eingang ist höher gebaut als das Schiff und in fensterähnlichen Durchbrüchen hängen die Glocken. Im ersten Anblick sieht es wie eine Ruine aus.
Vor unserer Fahrt hatten wir im Fernsehen (arte) eine Sendung über die via aquitania gesehen, da unsere Tour ja annähernd deren Verlauf folgt. In der Gegend vor Agen wurde eine Engländerin vorgestellt, die dort spezielle Kochkurse abhält. Dort wollten wir vorbeifahren. Wir verließen den Kanal und suchten das Anwesen. Als wir an einem Hof vorbeikamen, blicken wir hinüber und dort saßen zwei Damen, die von einer größeren Terrasse herüberwinkten.
Wir fuhren dorthin, in der Annahme, daß es entweder die besagte Engländerin oder ein Restaurant sein. Aber weder noch. Es waren zwei Damen, von denen eine nur so gewinkt hatte. Wir wurden eingeladen, mit ihnen Mittag zu essen, und hatten eine wunderbare Unterhaltung. Das ist französische Gastfreundschaft und wir denken immer wieder gern an dieses Erlebnis zurück. Merci Nelly et Michèle!!!
Als wir uns verabschiedet hatten, war es nur ein kurzes Stück nach Agen. Hier wird der Kanal auf einem langen Aquädukt über die Garonne geführt und unser Radweg verlief ebenso. In Agen sahen wir uns ein wenig die Stadt an und suchten dann wieder den Kanal. Die weitere Tour verlief problemlos bei Sonnenschein und viel zu schnell waren wir in Lamagistere und bei unserer Unterkunft. Ein nettes kleines Hotel mit einer extra Garage für Fahrräder. Das Abendessen war auch prima. Bevor wir schlafen gingen, haben wir noch online ein Hotel in Toulouse bestellt
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07. Mai: Lamagistere - Toulouse  99 km


                                                   

Wir fuhren fruh los und merkten auch, daß es noch richtig frisch war. Die Sonne ist hier morgens noch nicht so weit wie bei uns. Es ging wieder an den Kanal und weiter an Valence d'Agen vorbei. Auf dem Stück zwischen Malause und Moissac begegneten uns zahlreiche gut ausgerüstete Wanderer. Als wir anhielten, um auf die Karte zu sehen, sprach uns ein Paar an und fragten nach der Entfernung zu einem Ort an der Strecke. Sie wanderten auf dem Jakobsweg. Für eine Wegvariante ist Moissac wohl eine wichtige Station. Das merkten wir auch, als wir in den Ort kamen. Dort befindet sich eine große Abtei, in und vor der viele Leute waren. Irene ging hinein, während Uli auf die Räder aufpasste. Wir sahen oft das Symbol des Jakobswegs.
Bei der Ausfahrt aus Moissac kamen wir wieder über einen langen Aquädukt, mit dem der Kanal den Fluss Tarn überquert. Bei Castelsarrasin setzten wir uns auf eine Bank und aßen zu Mittag. Bei Montech sahen wir eine tolle Einrichtung, mit der Schiffe auf dem Kanal den Höhenunterschied überwinden können: In einer schrägen Rinne wird ein Wasserkeil hochgeschoben bzw. heruntergelassen. Auf dem Wasserkeil schwimmt das Schiff. Es ist also keine Wanne, die dort bewegt wird, der Keil wird nur am "unteren" Ende durch ein verschiebbares Tor abgedichtet. Wahnsinn! Bei Interesse Wikipedia: Wasserkeilhebewerk Montech. Seit 2009 nicht mehr in Betrieb.
Kurz danach kamen wir an einem netten Restaurant vorbei, in dem wir Kaffee tranken.
Wir waren so etwa 25 km vor Toulouse, als wir freie Sicht nach Südwesten hatten. Wir konnten die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen erkennen. Immerhin bei 120/130 km Entfernung. Was für eine Sicht!
Bei St-Jory fuhren wir in den Ort und suchten ein Lokal, in dem wir ein Eis essen konnten, fanden aber nichts ansprechendes. Der Weg am Kanal war bis an das Ende in Toulouse gut ausgeschildert. An der selben Stelle beginnen der Canal du Midi und ein weiterer Kanal. Wir machten ein Foto und fuhren dann entlang des Canal du Midi, um zu unserem Hotel zu gelangen. Es liegt direkt am Kanal gegenüber dem Hauptbahnhof (Gare Matabiau). Wir bezogen unser Zimmer und gingen dann in das Stadtzentrum. Auf dem großen Platz direkt gegenüber dem Capitole aßen wir bei angenehmen Temperaturen zu Abend.
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08. Mai: Toulouse - Castelnaudary 65 km


Wir gingen nach dem Frühstück kurz in die Stadt, um noch etwas einzukaufen, und machten uns dann auf den Weg. Wir hatten Gegenwind, aber er war milde. Auf den ersten 20 Kilometern war jede Menge los. Heute war ein Feiertag und viele Radler und auch Familien machten einen Ausflug am Kanal. Danach wurde es wieder ruhiger. Jetzt waren fast nur noch Sportradler und Radtouristen am Kanal. Wir wunderten uns, wie breit der Kanal war. Wir hatten ihn uns schmäler als den Garonne - Seitenkanal vorgestellt, weil er ja viel älter ist, aber er hatte in etwa die gleiche Breite. Sicherlich ist er im Laufe der Zeit verbreitert worden.
In unserem Bikeline-Führer wurde ein Abstecher in den Ort Montesquieu-Lauragais empfohlen. Er liegt ca 80 Meter über dem Tal und hat eine große Kirche. Es ging steil hinauf, aber oben gab es einen netten Ausblick über die Gegend. Wir setzten uns auf eine Bank vor dem Rathaus und machten unsere Mittagspause. Die Abfahrt wieder zum Kanal verlief rasant.
Teilweise verläuft die Autobahn sehr nahe am Kanal, was nicht zu überhören war. Bei Port Lauragais unterquerten wir die Autobahn und kamen zu Ecluse (Schleuse) d'Ocean. Hier beginnt die etwa 5 km lange Scheitelstrecke des Kanals. Ab hier wurde der Weg am Kanal schlecht. Wir waren froh, daß es trocken war. Auf der Hälfte fanden wir bei einer Brücke ein Restaurant, vor dem wir einen Kaffee tranken. Dann kamen wir zur Ecluse de la Mediterranée. Von hier ab geht es hinunter zum Mittelmeer. Der Weg war weiter sehr schlecht, erst wenige Kilometer vor Castelnaudary wurde er wieder besser. Wir fanden schnell unser Hotel - es liegt direkt am Kanal - und quartierten uns ein. Wir machten einen Rundgang durch die Stadt und aßen dann zu Abend.
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09. Mai: Castelnaudary - Carcassonne 43 km

 

Als wir das Hotel verließen, wurden wir richtig nett vom Wirt verabschiedet. Wir fuhren noch einmal in die Stadt und kauften in einem Laden für Produkte aus der Region eine getrocknete Leberwurst und einen Schafskäse ein. Die Stadt besitzt den größten Hafen am Canal du Midi. Sie besaß einmal viele Mühlen und die Produkte wurden auf dem Kanal abtransportiert. Heute liegen in dem großen Hafenbecken jede Menge Freizeitboote. Kurz nach Castelnaudary begann wieder die schlechte Wegstrecke und so blieb es auch, abgesehen von einigen wenigen kurzen Ausnahmen. Es waren auch viel weniger Radfahrer unterwegs. Streckenweise schlängelt sich der Kanal hier gewaltig. Auf einem Stück von etwa 10 Kilometern wichen wir auf die Strasse aus, die (sonnabends) wenig befahren war. Dabei hatten wir einen guten Überblick über die Landschaft - das ist am Kanal wegen des dichten Bewuchses oft schwierig. Als wir wieder am Kanal waren, machten wir unsere Mittagspause und tranken dann in der Schleuse Herminis, in der sich ein Restaurant befand, einen Kaffee. Dann waren es nur noch wenige Kilometer nach Carcassonne. Wir waren früh dort, wie wir es auch geplant hatten. Nach dem Einquartieren in unserem Hotel gingen wir hinauf zu Cité und machten dort einen Rundgang. Sehr interessant, nur leider voller Besucher - ähnlich wie in Mont-St-Michel. Wir gingen wieder hinunter in die Unterstadt. Auch hier gab es viel interessantes zu sehen. In einem Restaurant aßen wir zu abend und gingen dann zum Hotel zurück
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10. Mai: Carcassonne_Mirepeisset 67 km

 

Beim Frühstück merkten wir, daß viele Biker im Hotel übernachtet hatten. Es waren Spanier und wir vermuten, daß sie auf dem Weg zu einem Bikertreffen in Frankreich waren. Wir fuhren direkt zum Kanal. Nach einer kurzen Strecke hatten wir noch einmal einen Blick auf die Cité und weit hinter ihr auf die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen. Heute - Sonntag - sahen wir viele Jogger und Sonntagsradler. Was uns auch besonders auffiel war, daß viel mehr Boote auf dem Kanal waren. Die Saison hat begonnen.
Wir hatten die ganze Zeit Sonnenschein - das machte es erträglich, daß der Weg am Kanal schlecht war. Er war schmal und viele Wurzeln stellten Hindernisse dar. An der Schleuse Saint-Martin begegnete uns ein deutsches Ehepaar, mit dem wir uns nett unterhielten. Dort machten wir auch unsere Mittagspause an einem Tisch unter schattigen Bäumen. Wir entschlossen uns, ein Stück abseits des Kanals auf einer Strasse über Puicheric zu fahren. Heute war wenig Verkehr und der Asphalt war eine Wohltat. Als wir wieder auf den Kanalweg kamen, machten wir in La Redorte in einem Restaurant unsere Kaffeepause. Man war sogar so nett und füllte unsere Wasserflaschen auf. Ab jetzt hatten wir einige Strecken, die nicht direkt am Kanal, sondern daneben auf wenig befahrenen Strassen verliefen. Das war interessant, weil wir mehr Eindrücke von der Landschaft bekamen. Hier ist auch ein intensives Weinanbaugebiet.
An der Schleuse d'Argens kauften wir uns am Kiosk ein Eis und sahen beim Auf- und Abschleusen zu. Nach weiterer Fahrt kamen wir nach Le Somail. Dort war ein riesiger Flohmarkt auf beiden Seiten des Kanals und auch in den anschließenden Strassen. Gut, daß wir mit den Rädern unterwegs waren! Von Le Somail führte eine Nebenstrasse nach Mirepeisset, wo wir ein B&B-Quartier gebucht hatten. Es gehört einem Engländer, den es hierher verschlagen hatte. Wir bezogen unser Zimmer und da das örtliche Restaurant geschlossen hatte, fuhr uns der Wirt - in einem englischen Auto mit Rechtslenkung - zu einem Restaurant, in dem wir zu Abend aßen, und holte uns dort auch wieder ab.
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11. Mai: Mirepeisset - Port La Nouvelle  49 km 


 

Der Wirt hatte ein gutes Frühstück bereitet und wir unterhielten uns noch nett mit ihm. Er gab uns noch einen guten Hinweis, wie wir direkt wieder an den Kanal kamen. Wir kamen sehr schnell an den Beginn des Kanals der nach Narbonne führte. Der Weg war zunächst ganz gut. Um den Fluss Aude zu überqueren mußten wir auf einem schmalen Pfad zu einer Eisenbahnbrücke hinauf und dann unmittelbar neben dem Gleis über die Brücke. Auf der anderen Seite ging es auf einer steilen Stützmauer wieder hinunter. Die Eisenbahnstrecke ist nicht absolut stillgelegt, sondern wir von einer Museumseisenbahn genutzt. In unserem Führer steht:".Die einzige Möglichkeit, die Aude an dieser Stelle zu überqueren, ist die Eisenbahnbrücke der stillgelegten Bahnstrecke Narbonne - Bize-Minervois. Es fahren hier keine Züge mehr, es kann allerdings sein, dass die Brücke von einem Museumszug genutzt wird. Die Überquerung erfolgt daher auf eigene Gefahr und sollte zügig erfolgen. Vergewissern Sie sich vor der Querung, dass kein Zug in Sichtweite ist......". Man stelle sich das einmal in Deutschland vor.
Danach ging es weiter den Kanal entlang, bis der Weg gesperrt war. Wir wichen über Seitenwege aus und kamen auch direkt nach Narbonne. Zuerst gingen wir in die Touristeninfo und bekamen einen Stadtplan. Dann fuhren wir zu den Markthallen, in denen wir etwas zu Essen kauften und das Gekaufte auch gleich an einem schattigen Platz in der Nähe verspeisten. Dann fuhren wir zum Platz vor dem Rathaus. Dort ist ein Stück einer alten Römerstraße freigelegt. Und wir suchten den Eingang zur Kathedrale. Wir schoben unsere Räder um den ganzen Komplex herum und fanden ihn nicht. Schließlich tranken wir einen Kaffee in einem Cafe und fragten den Kellner. Er konnte uns genau Bescheid geben. Da die Kathedrale erst um 14:00 Uhr geöffnet wurde, mußten wir noch warten. Aber das Warten hat sich gelohnt. Ein imposanter Bau.
Dann ging es weiter am Canal de la Robine. Er führte hinaus aus der Stadt und wir fuhren dann an Salinenfeldern vorbei nach Süden zu Insel Sainte-Lucie. Streckenweise war der Kanal ( und unser Radweg) links und rechts von Wasser umgeben. Schließlich ging es noch einmal drei Kilometer an großen Salinenfeldern vorbei und dann kamen wir nach Port La Nouvelle. Wir fuhren am Hafen entlang. Am Südufer befinden sich Geschäfte, am Nordufer ist Industrie: Tanklager, Silos - aber als wir am seeseitigen Ende ankamen, tat sich rechts ein breiter Strand auf. Wir fuhren auf der parallel laufenden Straße entlang und kamen zu unserem Hotel, das dort lag. Nachdem wir unsere Räder abgepackt und untergebracht hatten, gingen wir erst einmal ans Wasser und ein paar Schritte hinein. Wir waren am Mittelmeer! Eine Passantin war so nett und fotografierte uns. Danach machten wir uns frisch und bummelten durch den Ort . Es ist noch keine Saison, und das war zu merken: ziemlich tote Hose. Zum Abendessen gingen wir in das Restaurant unseres Hotels.
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12. Mai: Port La Nouvelle - Beziers 75 km

Die ersten 17 Kilometer fuhren wir auf dem gleichen Weg am Canal de la Robine zurück, den wir tags zuvor geradelt sind. Dann bogen wir nach Osten ab und fuhren auf Gruissan zu. Die vielen Seen, die irgendwie mit dem Mittelmeer in Verbindung stehen, heißen hier "Étang", unserer Meinung nach würde als Übersetzungen "Bodden" und "Lagune" ganz gut passen. Außerdem sind da noch die großen Wasserflächen, die eine regelmäßige Anordnung zeigen und wohl mal der Salzgewinnung dienten. Das ganze Areal ist ein Naturschutzgebiet und wir sahen auch in den nächsten Tagen immer wieder Leute, die Naturbeobachtungen machten. Abgesehen davon: hier war schon Sommer - alles blühte schon und die Früchte an den Bäumen hatten schon eine nennenswerte Größe. Und auf den Hängen wuchs der Wein.
Jetzt kam eine Reihe von Seebädern, in denen allerdings noch nicht Saison war. Wo es paßte, konnten wir auf den breiten Promenaden radeln. In Narbonne-Plage machten wir unsere Mittagspause.
Schließlich bogen wir wieder landeinwärts. In Vendres gab es ein kleines Cafe, dort tranken wir Kaffee. Und auf kleinen Seitenstraßen fuhren wir auf Beziers zu. Wir wollten zu der berühmten Schleusentreppe von Fonsérannes und folgten der Karte und dem GPS-Track von unserem Bikeline-Führer. Mit einem Male standen wir vor einer Schnellstraße. Unsere Straße endete an einem Graben und außerdem war in der Mitte der Schnellstraße eine Betonmauer. Ganz offensichtlich sind hier die Straßenverläufe geändert worden. Wir mußten wieder zurück und versuchten es bei der nächsten Straße, die auf unserer Karte an die Schnellstraße führte. Auch hier: Sackgasse. Also weiter. Bei der nächsten Straße mit viel Verkehr hatten wir Glück und kamen unter der Schnellstraße durch. Dann kam ein großer nagelneuer Kreisel mit Radwegen und einem nach rechts (in Richtung Schleuse) führenden Radweg. Der führt doch zur Schleuse - dachten wir: er hörte nach 50 Metern einfach auf. Es blieb uns schließlich nur, im dichten Verkehr ohne Radweg ein Stück nach Beziers hineinzufahren und dann wieder in Richtung Schleuse zurück. Aber es hat sich gelohnt. Die Anlage ist wirklich ein tolles Bauwerk, besonders wenn man bedenkt, daß dieses Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert stammt. Hier war richtig was los, jede Menge Besucher bei bestem Wetter. Wir kauften uns noch ein Eis und fuhren dann entlang des Kanals nach Beziers. Am kleinen Hafen bogen wir ab und bei dem extrem dichten Feierabendverkehr schoben wir unsere Räder zum Hotel. So richtig begeistert waren wir von der Stadt nicht. Unsere Räder konnten wir in der Tiefgarage abstellen. In einem Restaurant in der Nähe des Hotels aßen wir zu Abend.
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13. Mai: Beziers - Séte  60 km


Wir fanden schnell den den Weg zum Kanal und fuhren dort auf einigermaßen gutem Weg. Hinter Portiragnes gab es eine Ausweichroute, wir nutzten sie, um auch etwas von der weiteren Umgebung zu sehen. Hier gab es einen Campingplatz nach dem anderen. Bei Vias kamen wir dann an einem riesigen Vergnügungspark vorbei (Europark). Dann ging es wieder am Kanal lang. In Agde fuhren wir in die Stadt und tranken einen Kaffee. Auch hier war ein großer Straßenzug mit Flohmarktständen. Irgendwie hatten wir den Eindruck, als ob Flohmarktsaison ist. Hinter Agde kam ein ganz besonders schlechtes Wegstück. Die Spur war etwa 20 cm breit und alles andere als eben. Links und rechts standen die Pflanzen - darunter auch Diesteln - 50 cm bis 1 Meter hoch. Bei Les Onglous entschlossen wir uns die 2,2 Kilometer zum Phare des Onglous hinauszufahren. Der Leuchtturm markiert das offizielle Ende des Canal du Midi. Hier endet der Kanal im Étang de Thau.
Wir fuhren die Strecke wieder zurück und dann auf dem Dünenstreifen zwischen dem Étang und dem Mittelmeer nach Sète. Das war ein ganz bequemes Fahren auf gutem Asphalt. Am Beginn von Sète genossen wir erst einmal ein Eis.
Sète besteht aus einem Berg und rund herum und obendrauf ist Stadt. Das Zentrum liegt am Osthang und deshalb mußten wir auf der Südseite um den Berg herum, um zu unserem Hotel zu kommen. Vorher waren wir noch in der Touristen-Information, um etwas über den weiteren Radweg zu erfahren, doch davon später.
Wir fanden unser Hotel und bezogen nur kurz das Zimmer. Auf dem Berg soll es einen tollen Aussichtspunkt geben, da wollten wir hin. Der Portier sagte uns die Buslinie und die Abfahrtsstelle und dort gingen wir hin. Wir fuhren mit dem Bus hinauf zum Mont-St-Clair und genossen die Aussicht. Leider war es diesig, aber trotzdem war es beeindruckend.
Für die Runterfahrt erwischten wir den letzten Bus. Die Busfahrt selbst war eine kleine Sightseeing-Tour. Der Busfahrer jonglierte den Bus durch die engen und steilen Gassen rauf und runter - Respekt!
Zum Abendessen gingen wir in ein Restaurant im Zentrum. Die Speisen wurden am offenen Holzfeuer zubereitet.
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14. Mai: Séte - Montpellier  44 km


 

 
Beim Frühstück wollten wir uns unsere Dithmarscher Landeszeitung herunterladen, die wir nun schon ein Jahr lang nur noch digital beziehen. Es kam immer nur die Ausgabe vom 13. Mai. Erst haben wir an einen Systemfehler gedacht, bis wir darauf kamen, daß heute ja Himmelfahrt ist. Auch hier ein Feiertag.
Irene hatte im Internet gesehen, daß geführte Radtouren angeboten werden von Montpellier nach Sete, und zwar erst am Fluß Lez entlang nach Palavas-Les-Flots und dann weiter am Canal du Rhone a Sete nach Sete. Das Besondere: dieser Kanal geht mitten durch die Etangs, links und rechts sind schmale Dämme. Wir fragten in der Touristen-Info in Sete, aber dort kannte man nur den regulären Weg. Andere, die wir fragten, wußten, daß man ein Stück fahren konnte, aber es sei verboten. Wir fuhren erst mal los nach Frontignan, dabei waren wir schon neben dem Kanal. Dann wurde es schwierig, den Anfang zu finden. Aber schließlich fanden wir ihn. Dort waren viele Angler und uns kamen Radfahrer entgegen. Es gab zwar ein Verbotsschild für Fahrräder, aber niemanden schien das zu stören. Und das war eine tolle Tour. Vor uns Wasser, links Wasser, rechts Wasser, hinter uns Wasser. Und das ca. 15 Kilometer lang bei strahlendem Sonnenschein. Der Weg war schlecht, aber das störte uns nicht. In Palavas fanden wir auch gleich den Weg entlang des Lez. Auf einer guten Asphaltdecke ging es ganz flott. Als wir ein paar schattige Bänke sahen, machten wir unsere Mittagspause. Der Weg führte weiter entlang des Flusses an Port Ariane vorbei und nach Montpellier hinein. Am Pavillon Port Marianne gab es einen Kaffee. Wir hörten Jubel und Lautsprecherdurchsagen ein Stückchen vor uns und als wir dorthin kamen, war dort ein großer Wettbewerb von Radfahrakrobaten. Es war sagenhaft, was wir sahen. Die Sportler flogen mit ihren Rädern durch die Luft, drehten Loopings und lösten sich dabei komplett vom Rad. Massen von Zuschauern jubelten ihnen zu. Wir fuhren zum Bahnhof und kauften die Fahrkarten für die Fahrt morgen nach Bordeaux. Dann zum Hotel. Wir checkten schon um 14:40 Uhr ein.So früh waren wir noch nie. Der Place de la Comedie lag ganz in der Nähe und dort war richtig was los. Dort war auch ein großes Einkaufszentrum, in dem alle Geschäfte geöffnet hatten. Wie spazierten durch die Innenstadt zum Place Royale du Peyrou. Dort befindet sich ein Triumpfbogen und ein Reiterstandbild von Ludwig XIV. Und hier endet ein Aquädukt im Stil der alten Römer. Es wurde im 18.Jahrhundert für die Trinkwasserversorgung gebaut. Von hier aus hatten wir eine ganz tolle Aussicht. Wir konnten das Mittelmeer sehen.
Auf dem Rückweg suchten wir ein Restaurant. Es gab sehr viele und alle waren gut besucht. Am Place de la Comedie kehrten wir schließlich ein. Nach dem Essen gingen wir über den immer noch sehr belebten Platz zum Hotel.
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Die Rückreise 01

 

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Die Rückreise 02


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